Schlo! Br"ck VISIONÄRES GROSSPROJEKT Westlich der Autobahn A20, ruhig im Tollensetal gelegen, findet sich die riesige Anlage um das Schloss Broock. Sie wurde bereits im 14. Jahr- hundert erstmals urkundlich erwähnt. 1841 wurde Friedrich August Stüler (1800–1865), seinerzeit Architekt des Königs von Preußen, beauftragt, das Schloss so umzubauen, wie wir es heute noch kennen. Zeitgleich ge- staltete der berühmte Gartenkünstler Peter Joseph Lenné (1789–1866) den englischen Landschaftsgarten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die letzten Besitzer enteignet und die Anlage wurde, wie so viele Güter in dieser Zeit, für diverse Zwecke der Gemeinde genutzt: unter anderem als Flüchtlingsunterkunft, Kindergarten und Konsum. Nach 1990 verfielen die Gebäude unter wechselnden Besit- zern zunehmend, bis 2017 die Schloss Broock GmbH & Co. KG, vertreten durch Monika und Stefan Klinken- berg, die gesamte Anlage inklusive Schloss, Park und Gutshof kaufte. Das Architektenpaar aus Berlin möchte dem Schloss mit einem Kultur- und Veranstaltungszentrum neues Leben einhauchen. Mit dem langjährigen Broock-Kenner Christian Schmidt haben sie einen leidenschaftlichen Projektleiter gefunden. Auf einer sei- ner regelmäßigen Reisen durch Vor- pommern wollte Schmidt eines Tages sehen, was die Gegend abseits der Autobahn hergibt. So stieß er auf das seit 1980 leerstehende Schloss, das ihn seitdem nicht mehr los ließ. Nach dem Kauf durch Familie Klinkenberg ist Schmidt nach Broock gezogen, um sich ganz und gar dem Projekt zu widmen. Der Zustand des Hauses war 2017 so schlecht, dass kaum eine Firma bereit war, ihre Mitarbeiter in das Gebäude zu lassen. 2018 begann zunächst die Notsicherung des Schlosses. Nach umfassenden Um- und Ausbaumaß- nahmen kann der Betrieb voraus- sichtlich 2024 aufgenommen werden. Geplant ist ein Ort für Tagungen, Kulturveranstaltungen und Übernach- tungen. Beim Umbau werden der Ressourcen- und Klimaschutz sowie die soziale Verträglichkeit besonders beachtet. Auch die Entwicklung der Region, zum Beispiel durch die Schaf- fung von Arbeitsplätzen oder die Zu- sammenarbeit mit lokalen Initiativen, ist den Besitzern ein Anliegen. Bereits jetzt ist Schloss Broock ein wunderbares Ausflugsziel. Bei jährli- chen Veranstaltungen, wie der Mitt- sommer-Remise oder dem Tag des offenen Denkmals, werden Führungen über das einst größte Privatgestüt Vorpommerns angeboten. Für Grup- pen ab zehn Personen können sie auch individuell gebucht werden. Ein kleines Museum im ehemaligen Kut- schenstall erzählt die Geschichte von Broock. schlossgut-broock.de 19